Kalender 2021Auch dieses Jahr habe ich wieder ein Kalender zusammengestellt. Aufgrund der aktuellen Situation mit Corona, sind nicht ganz so viele schöne Bilder dieses Jahr entstanden und ich habe meinen Bewegungsradius stark eingeschränkt. Dennoch ist mir aufgefallen, dass es viele wirklich tolle Bilder auch in diesem Jahr gab. Ein Mix aus diesem und den letzten Jahren hat es in den Kalender 2021 geschafft. Hier ein paar Informationen zu den einzelnen Bildern:
JanuarDer Turmfalke fühlt sich bei uns in Berlin recht wohl und brütet in vielen Kirchtürmen oder anderen Mauernischen. Auch werden viele Nisthilfen vom Menschen bereitgestellt, wie zum Beispiel auf dem Gasometer in Berlin-Schöneberg oder der Brutkasten im Krankenhaus Neukölln. Von letzterem aus gibt es jedes Jahr zur Brutsaison auch einen Livestream. Da es sie in Berlin so zahlreich gibt und viele davon auch sehr zutraulich sind, zählt der Turmfalke zu meinen meistfotografierten Arten.
FebruarDie am häufigsten in Berlin anzutreffende Eule ist der Waldkauz. Dennoch sieht man ihn eher selten, da er sich am Tag sehr unauffällig verhält. Putzen, schlafen und schauen gehören zur den immer wiederkehrenden Tagesbeschäftigungen. Bevorzugt findet man ihn hier in Parkanlagen, auf Friedhöfen und in Wäldern mit einem guten Totholzbestand. Auf dem Foto hier sieht man den flügge gewordenen Nachwuchs. Hier konnte ich den WK an seinem ersten Tag außerhalb des Nistkastens entdecken. Erstaunlich war, dass quasi in Kopfhöhe hunderte von Passanten an ihm vorbei gelaufen sind... niemand hat ihn gesehen.
MärzDer Fuchs ist in Berlin allgegenwärtig. Egal ob ich ihn vom Balkon meiner Eltern aus im gegenüberliegenden Park beobachte oder er einem beim nächtlichen Heimweg hinter der nächsten Häuserecke gegenüber steht. Der nahe dem Kanzleramt wohnende Fuchs ist inzwischen auch schon stadtbekannt durch Reportagen und Fernsehen. Aber meist bekommt man sie eher selten zu Gesicht, auch wenn sie dem Menschen gegenüber einen Großteil der Scheu verloren haben. So war ich doch recht verwundert, als ich auf einem Berliner Friedhof diesen Fuchs sah. Schließlich besuche ich diesen schon viele Jahre. Zu meiner Entlastung ist anzumerken, dass mein Blick meist nach oben gerichtet ist, um nach Vögeln Ausschau zu halten. Daher war ich sowohl erstaunt als auch erfreut, dass ich ihn angetroffen habe und dann noch im stimmungsvollen Abendlicht.
AprilBuntspecht (Dendrocopos major) Den Buntspecht gibt es in Berlin sprichwörtlich an jeder Straßenecke. Erst in diesem Sommer habe ich eine Bruthöhle mitten in der Stadt in einem Baum gefunden. Viele Fotos musste ich machen, bis ich ihn einmal so schön am Baum mit Efeu festhalten konnte. Das hier sehr junge Männchen sieht dem Mittelspecht recht ähnlich (Achtung, Verwechslungsgefahr!).
MaiIch freue mich ja über jede Eulenbegegnung ganz besonders. Waldohreulen sehe ich immer mal wieder, aber doch recht selten eben. Sie haben wechselnde Aufenthaltsorte. Im Winter zum Beispiel gruppieren sich die kleinen Eulen in dichten und windgeschützten Bäumen. Nicht selten sind sie dann auch auf einem Berliner Hinterhof zu finden. Gleiches gilt für das Brutgeschäft. Anwohner*innen schwanken oft zwischen Begeisterung und Ärger. Denn die kleinen Babywaldohreulen rufen die ganze Nacht durch nach Essen. Wenn dann im Sommer noch die Fenster offen sind, hilft nur noch Ohropax. Oben sieht man den Altvogel und unten den Jungvogel, auch Ästling genannt.
JuniGartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) Der Gartenrotschwanz ist ein scheuer aber wunderschöner Vogel. Besonders das Männchen ist sehr schön gefärbt. Dagegen ist der hier zu sehende Jungvogel recht unauffällig. Und das ist auch gut so, ist er doch so gegen Fressfeinde besser geschützt. Wenn da nicht die immer wiederkehrenden Bettelrufe wären. Die Eltern kommen bei der Fütterung gar nicht hinterher möchte man meinen. Für uns Fotografen kommen die Bettelrufe sehr gelegen. Denn ohne diese wäre es recht schwierig den Kleinen ausfindig zu machen. Meist sitzt er in dichten Büschen. Selten sieht man ihn, wie hier, frei auf einem Ast auf die futterbringenden Eltern wartend.
JuliRohrweihe (Circus aeruginosus) Ausnahmsweise mal keine Berlinerin hier. Im Umland hatte ich auf einem Beobachtungsturn stundenlang gewartet. Eigentlich wollte ich Milane und einen Fischadler fotografieren. Plötzlich flog diese Rohrweihe direkt vor mir auf und wollte augenscheinlich durch die Öffnung des Beobachtungsturms fliegen. Erst im letzten Moment drehte sie ab. Vermutlich hatten wir beide uns erst später vom Schreck erholt.
AugustDa sind sie nochmal, die kleinen (bzw. nicht mehr ganz so kleinen) Füchse vom Friedhof. Hier wird ausgiebig getobt. Besucher*innen, die nur wenige Meter entfernt staunend vorbeilaufen, werden ignoriert. Man kann sich ja nicht von Menschen hierbei ablenken lassen.
SeptemberEine sehr seltene Begegnung hatte ich hier in einem Berliner Park: Uhus sind in Berlin nicht heimisch (bis jetzt zumindest) und dies hier war eine kleine Sensation in der Berliner Ornithologieszene. Ich freute mich zu einem der ersten Sichter zu gehören. Vermutlich hätte ich ihn übersehen können, wenn nicht zig Krähen und später ein Bussard auf den Reviereindringling aufmerksam gemacht hätten.
OktoberMit rund 100 Brutpaaren ist der Habicht innerhalb von Berlin recht gut aufgestellt. So ist er damit auch in vielen Parkanlagen und auf Friedhöfen zu finden, aber eben nicht ganz so leicht. Denn auch der Habicht ist ein "heimlicher" Vogel. Erst zur Balz sind seine Rufe unüberhörbar. Hier konnte ich das deutlich kleinere Männchen freistehend auf einem Ast, kurz nach der Futterübergabe an die Jungvögel, beobachten.
NovemberDas hier war wieder einer dieser ganz besonderen und seltenen Momente: Der Habicht flog ein Eichhörnchen an, erwischte es und landete diesen Herbst direkt vor mir im Laub. Na, wer sieht das Eichhörnchen? Traurig, aber so ist der Lauf der Natur. Und nur durch den Tod des Einen kann der Andere überleben. Auch Spaziergänger brachten den am Boden sitzenden Vogel nicht aus der Ruhe. Erst als ein freilaufender Hund vorbei kam, startete der Habicht (Bitte bei Hunden immer auf die Regeln der jeweiligen Grundfläche achten. Auch hier ist es nicht erlaubt, dass Hund umangeleint herumlaufen!).
DezemberDas Jahr begann mit einem Turmfalken und so sollte es auch enden. Dieses junge Männchen landete in der Krone eines kleinen Baumes. Ob er wohl wusste, dass so ein schon fast grafisch wirkendes Foto entstehen würde?!
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