Der Turmfalke fühlt sich bei uns in Berlin recht wohl und brütet in vielen Kirchtürmen oder anderen Mauernischen. Auch werden viele Nisthilfen vom Menschen bereitgestellt, wie zum Beispiel auf dem Gasometer in Berlin-Schöneberg oder der Brutkasten im Krankenhaus Neukölln. Von letzterem aus gibt es jedes Jahr zur Brutsaison auch einen Livestream. Da es sie in Berlin so zahlreich gibt und viele davon auch sehr zutraulich sind, zählt der Turmfalke zu meinen meistfotografierten Arten.
Turmfalke (falco tinnunculus) - Berlin/GermanyCopyriqht Holger Reimann
Die am häufigsten in Berlin anzutreffende Eule ist der Waldkauz. Dennoch sieht man ihn eher selten, da er sich am Tag sehr unauffällig verhält. Putzen, schlafen und schauen gehören zur den immer wiederkehrenden Tagesbeschäftigungen. Bevorzugt findet man ihn hier in Parkanlagen, auf Friedhöfen und in Wäldern mit einem guten Totholzbestand. Auf dem Foto hier sieht man den flügge gewordenen Nachwuchs. Hier konnte ich den WK an seinem ersten Tag außerhalb des Nistkastens entdecken. Erstaunlich war, dass quasi in Kopfhöhe hunderte von Passanten an ihm vorbei gelaufen sind... niemand hat ihn gesehen.
Waldkauz (strix aluco) - Berlin/GermanyCopyriqht Holger Reimann
Der Fuchs ist in Berlin allgegenwärtig. Egal ob ich ihn vom Balkon meiner Eltern aus im gegenüberliegenden Park beobachte oder er einem beim nächtlichen Heimweg hinter der nächsten Häuserecke gegenüber steht. Der nahe dem Kanzleramt wohnende Fuchs ist inzwischen auch schon stadtbekannt durch Reportagen und Fernsehen. Aber meist bekommt man sie eher selten zu Gesicht, auch wenn sie dem Menschen gegenüber einen Großteil der Scheu verloren haben. So war ich doch recht verwundert, als ich auf einem Berliner Friedhof diesen Fuchs sah. Schließlich besuche ich diesen schon viele Jahre. Zu meiner Entlastung ist anzumerken, dass mein Blick meist nach oben gerichtet ist, um nach Vögeln Ausschau zu halten. Daher war ich sowohl erstaunt als auch erfreut, dass ich ihn angetroffen habe und dann noch im stimmungsvollen Abendlicht.
Rotfuchs (vulpes vulpes) - Berlin/Germany
Buntspecht (Dendrocopos major)
Den Buntspecht gibt es in Berlin sprichwörtlich an jeder Straßenecke. Erst in diesem Sommer habe ich eine Bruthöhle mitten in der Stadt in einem Baum gefunden. Viele Fotos musste ich machen, bis ich ihn einmal so schön am Baum mit Efeu festhalten konnte. Das hier sehr junge Männchen sieht dem Mittelspecht recht ähnlich (Achtung, Verwechslungsgefahr!).
Ich freue mich ja über jede Eulenbegegnung ganz besonders. Waldohreulen sehe ich immer mal wieder, aber doch recht selten eben. Sie haben wechselnde Aufenthaltsorte. Im Winter zum Beispiel gruppieren sich die kleinen Eulen in dichten und windgeschützten Bäumen. Nicht selten sind sie dann auch auf einem Berliner Hinterhof zu finden. Gleiches gilt für das Brutgeschäft. Anwohner*innen schwanken oft zwischen Begeisterung und Ärger. Denn die kleinen Babywaldohreulen rufen die ganze Nacht durch nach Essen. Wenn dann im Sommer noch die Fenster offen sind, hilft nur noch Ohropax. Oben sieht man den Altvogel und unten den Jungvogel, auch Ästling genannt.
Waldohreule (asio otus) - Berlin/Germany
Waldohreule (asio otus) - Berlin/Germany
Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
Der Gartenrotschwanz ist ein scheuer aber wunderschöner Vogel. Besonders das Männchen ist sehr schön gefärbt. Dagegen ist der hier zu sehende Jungvogel recht unauffällig. Und das ist auch gut so, ist er doch so gegen Fressfeinde besser geschützt. Wenn da nicht die immer wiederkehrenden Bettelrufe wären. Die Eltern kommen bei der Fütterung gar nicht hinterher möchte man meinen. Für uns Fotografen kommen die Bettelrufe sehr gelegen. Denn ohne diese wäre es recht schwierig den Kleinen ausfindig zu machen. Meist sitzt er in dichten Büschen. Selten sieht man ihn, wie hier, frei auf einem Ast auf die futterbringenden Eltern wartend.
Rohrweihe (Circus aeruginosus)
Ausnahmsweise mal keine Berlinerin hier. Im Umland hatte ich auf einem Beobachtungsturn stundenlang gewartet. Eigentlich wollte ich Milane und einen Fischadler fotografieren. Plötzlich flog diese Rohrweihe direkt vor mir auf und wollte augenscheinlich durch die Öffnung des Beobachtungsturms fliegen. Erst im letzten Moment drehte sie ab. Vermutlich hatten wir beide uns erst später vom Schreck erholt.
Rohrweihe (circus aeruginosus) - Brandenburg
Da sind sie nochmal, die kleinen (bzw. nicht mehr ganz so kleinen) Füchse vom Friedhof. Hier wird ausgiebig getobt. Besucher*innen, die nur wenige Meter entfernt staunend vorbeilaufen, werden ignoriert. Man kann sich ja nicht von Menschen hierbei ablenken lassen.
Rotfuchs (vulpes vulpes) - Berlin/Germany
Eine sehr seltene Begegnung hatte ich hier in einem Berliner Park: Uhus sind in Berlin nicht heimisch (bis jetzt zumindest) und dies hier war eine kleine Sensation in der Berliner Ornithologieszene. Ich freute mich zu einem der ersten Sichter zu gehören. Vermutlich hätte ich ihn übersehen können, wenn nicht zig Krähen und später ein Bussard auf den Reviereindringling aufmerksam gemacht hätten.
Uhu (bubo bubo) - Berlin/Germany
Uhu (bubo bubo) - Berlin/Germany
Mit rund 100 Brutpaaren ist der Habicht innerhalb von Berlin recht gut aufgestellt. So ist er damit auch in vielen Parkanlagen und auf Friedhöfen zu finden, aber eben nicht ganz so leicht. Denn auch der Habicht ist ein "heimlicher" Vogel. Erst zur Balz sind seine Rufe unüberhörbar. Hier konnte ich das deutlich kleinere Männchen freistehend auf einem Ast, kurz nach der Futterübergabe an die Jungvögel, beobachten.
Habicht (accitpiter gentiles) - Berlin/Germany
Das hier war wieder einer dieser ganz besonderen und seltenen Momente: Der Habicht flog ein Eichhörnchen an, erwischte es und landete diesen Herbst direkt vor mir im Laub. Na, wer sieht das Eichhörnchen? Traurig, aber so ist der Lauf der Natur. Und nur durch den Tod des Einen kann der Andere überleben. Auch Spaziergänger brachten den am Boden sitzenden Vogel nicht aus der Ruhe. Erst als ein freilaufender Hund vorbei kam, startete der Habicht (Bitte bei Hunden immer auf die Regeln der jeweiligen Grundfläche achten. Auch hier ist es nicht erlaubt, dass Hund umangeleint herumlaufen!).
Habicht (accitpiter gentiles) - Berlin/Germany
Das Jahr begann mit einem Turmfalken und so sollte es auch enden. Dieses junge Männchen landete in der Krone eines kleinen Baumes. Ob er wohl wusste, dass so ein schon fast grafisch wirkendes Foto entstehen würde?!
Turmfalke (falco tinnunculus) - Berlin/GermanyCopyriqht Holger Reimann
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Ich fotografiere mit einer Nikon D500, welche einen SD- und einen XQD-Slot besitzt. Sucht man nun nach schnellen Speicherkarten, gibt es für beide Kartentypen entsprechend schnelle. Allerdings waren zumindest zu meinem Kaufzeitpunkt die XQD-Karten minimal günstiger als entsprechend schnelle SD-Karten (XQD=400MB/s schreiben Vs. SD=300MB/s schreiben). Also habe ich mich für den Exoten entschieden.
In meiner Kamera steckt nun neben einer Sandig Extreme Pro (mit 95MB/s Lesegeschwindigkeit, schreiben geht etwas langsamer), eine Sony XQD-Karte aus der G-Serie. In dem folgenden Video kann man gut beobachten, wie sich der Puffer füllt jeweils:
Für einen Tagesausflug sollten die schon recht teuren 64GB ersteinmal reichen. Ist die schnelle Karte voll, wird die langsamere Karte im SD-Schacht weiter verwendet.
UPDATE:
Ich bin noch immer sehr zufrieden. Zumindest was die Performance beim Fotografieren angeht. Was mit negativ aufgefallen ist: Importiert man Bilder mit dem Sony USB-Cardreader, werden nicht alle Bilder importiert. Erst nach dem zweiten Importvorgang sind alle Bilder da. Eine Freundin hat ebenfalls eine Nikon-Kamera und die gleiche Karte plus Reader und hat das gleiche Phänomen.
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Naturfilm Stephan Ottow: 10 Tips für bessere Wildlife-Bilder
NDR Doku: Mecklenburg-Vorpommern: Deutschlands wilder Osten | die nordstory | NDR
Paul Miguel Photography: Bird Photography Tips and Tricks
Weitere Post in diesem Stil werde ich mit Sicherheit noch öfters vorstellen. Falls auch Du einen Video-Tipp hast, schreib ihn doch in die Kommentare. Ich würde mich drüber freuen!
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Nachdem ich eines meiner Wintergoldhähnchen-Fotos auf Facebook gepostet hatte, schrieben sehr viele, dass sie diesen Vogel nicht kennen. Dabei ist es gar nicht mal so selten. Zumindest sehe, oder besser gesagt, höre ich es relativ häufig bei meinen Streifgängen durch die Berliner Grüngebiete. Aber das ist auch nur ein kleiner Teil von Deutschland bzw. Europa.
Gerade weil es so wenige das Wintergolghähnchen zu kennen scheinen, möchte ich heute gerne beschreiben, wie ich zu diesen Bildern gekommen bin.
Am Anfang steht für mich das Erkunden eines (neuen) Gebietes. Es kann sein, dass ich ein Areal mehrfach besuche ohne ein einziges gutes Foto. Aber ich beobachte und lausche. Inzwischen erkenne ich bereits viele Vögel am Ruf. Ist dies nicht der Fall, geht die Suche am Abend vor dem Rechner los. So bekommt man langsam einen Eindruck, welche Vögel dort unterwegs sind.
Im Fall der Wintergoldhähnchen habe ich Bilder von selbigen in meiner Timeline gesehen und dachte mir "Hey, die hattest Du ja noch nie richtig fotografiert, das wird höchste Zeit". Also habe ich mich schlau gemacht: Erster Anlaufpunkt war die Wikipedia-Seite: Wow! Der kleinste Vogel Europas! Übrigens: Nur die englische Wikipedia hat genaue Größenangaben, es lohnt sich also, auch mal dort nachzuschauen. Den Tipp habe ich als Kommentar, ebenfalls über Facebook bekommen, Danke dafür!. Und nach dem Lesen wusste ich, es bevorzugt Nadelbäume. Ich wusste bereits vorher, wie ihr Ruf klingt. Mit der zusätzlichen Information über die Nadelbäume konnte ich den Aufenthaltsort gut eingrenzen.
Also ging es an einem Samstag los. Das Wetter war alles andere als freundlich: Regnerisch, der Himmel grau und an Sonne war nicht zu denken... so wie fast jeden Tag zur Zeit. Da braucht das frühe Aufstehen am Wochenende Überwindung. Aber was tut man nicht alles für ein tolles Bild. Nach einem kurzen Fußmarsch war ich schon bei meiner Stamm-Location vor der Haustür: Ein Fleckchen Grün mitten in der Stadt. Bereits kurz nach dem Betreten konnte ich ein sehr hohes Piepsen (Klangprobe) ausmachen. Ich sah den ersten Vogel jedoch nur noch wegfliegen (ich habe hier beschrieben, wie man sich vorsichtig nähern kann, damit genau das im Idealfall nicht passiert). Ich ging weiter zu dem Bereich, an dem mehrere Tannen standen, und lauschte. Auch hier war das typisch hohe Zwitschern zu hören. Ich ging ein paar Meter in die andere Richtung und packte meine Fotoausrüstung aus (das mache ich normalerweise bereits früher, aber ich war noch von der ersten Begegnung ein wenig abgelenkt). Ich positionierte mich vor der Tanne und beobachtete. Man sah hinter den Zweigen Bewegung, aber so recht Zeigen wollte sich keins. Ab und an sah ich eins, setze mit der Kamera an.... und weg war das Vögelchen. Natürlich ohne Foto oder mit Foto aber ohne Vogel. So ging das eine ganze Weile. Oft sah man ein angewandtes Goldhähnchen oder einzelne Körperteile durch die dichten Nadeln des Baumes. Hier ein typisches Foto:
Meist sieht man das Wintergolhähnchen nur so oder noch weniger von ihm.Copyriqht Holger Reimann
Aber je länger ich still vor dem Baum stand, desto öfter sah ich den kleinen Piepmatz auch auf der mir zugewandten Seite der Äste. Auch hier wird also Geduld belohnt. Mit ein wenig Glück konnte ich ein paar Bilder machen und zwischendurch hat sich auch mal die Sonne gezeigt. Pah, Sonne, von wegen: Ein paar nicht ganz so dichte Wolken zogen über mir vorbei. A propos, das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für Fotografen. Wenig Tageslicht, ich unter dunklen Tannen und dann das kleine Vögelchen halb verdeckt von Zweigen...ach ja, sagte ich bereits, dass sie eigentlich nie still auf dem Ast sitzen? Sie hüpfen und springen permanent, ohne Pause von Ast zu Ast.
Technik-Intermezzo: Schnell bewegende Vögel brauchen eine kurze Belichtungszeit. Damit das Bild richtig belichtet wird, braucht man viel Tageslicht, welches in diesem Fall nicht vorhanden war, oder man muss die Lichtempfindlichkeit hochschrauben (ISO). Die Blende war sowieso bereits komplett offen und hat so ein Maximum an Licht auf den Sensor durchgelassen. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als viele Bilder zu machen und zu hoffen, dass das Hähnchen bei einem der Klicks des Verschlusses gerade still stand. Denn bei den folgenden Belichtungseinstellungen wäre ein sich so schnell bewegender Vogel nicht scharf zu fotografieren gewesen: 1/320s, f4 und ISO2000 bis 2500.
Nach ein paar Stunden wurde es langsam dunkler, aus den mittelgrauen Wolken wurden dunkelgraue Wolken und es begann zu regnen. Normalerweise bleibe ich gerade bei Regen draußen. Denn dann passieren die tollsten Dinge und gestört wird man auch nicht. Aber heute war das Licht einfach weg und ich beschloss einzupacken.
Siehe auch: Wie ich mich Vögeln nähere, Wintergoldhähmchen auf Wikipedia, Klangprobe auf YouTube
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Schon oft wurde ich gefragt "Wie machst Du das? So nah kam ich noch nie ran" und genau darum soll es hier gehen. Ich möchte daher beschreiben, was so die wichtigsten Punkte sind, um Vögel zu fotografieren. Vieles habe ich mir mühsam angelesen und anderes habe ich über lange Zeit lernen müssen. Ich habe es natürlich in der Großstadt deutlich leichter als andere auf dem Land zum Beispiel. In der Stadt sind die Vögel an den Menschen meist mehr oder weniger gewöhnt. Ein Greifvogel, zum Beispiel, fliegt normalerweise schon ab 50-200m weg, wenn er merkt, dass man sich ihm nähert. In urbaner Umgebung kann man unter Umständen einige Meter unter ihm hindurch laufen. Aber vielleicht sollte man bei den nicht ganz so scheuen Vögeln anfangen: Es gibt grundsätzlich mehrere Methoden nah heranzukommen. So kann man sich ein "Versteck" (auch Hide genannt) zunutze machen. Hier versteckt man sich mittels laubähnlicher Tarnung. Das ganze reicht von einer gemusterten Tarndecke über Umhänge, unter denen man selbst verschwindet, bis hin zum kompletten Tarnzelt. Für mich als Stadtmensch ist das eher nichts. Ich würde mir sehr komisch vorkommen, wenn ich mich mit Tarnumhang oder gar einem Tarnzelt im Stadt-Park am Wegesrand verstecken würde und die Leute an mir vorbeilaufen. Das ist aber sicher meine ganz persönliche Befindlichkeit.
Hier soll es also eher um Tipps bei der "Pirsch" gehen also dem ganz normalen Annähern an Vögel und sind natürlich auch für Nicht-Fotografen gedacht, die Vögel einfach nur beobachten möchten.
Nicht an jeder Location sind auch die Vögel, die wir gern beobachten möchten und manchmal sind sie auch genau dort, wo wir sie nie erwartet hätten. Die Zeit spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Ich kenne ein Bussardpaar, welches morgens und abends zu einer Wiese zur Jagd fliegt und dazwischen in Bäumen viele Meter entfernt sitzt. Möchte ich Sie fotografieren, weiß ich, wohin ich gehen muss, je nach Uhrzeit. Aber dies funktioniert natürlich nur nach vielen Besuchen. Man muss den Ort einfach kennenlernen.
Je nach Bewuchs halten sich unterschiedliche Vögel dort auf, Spatzen und Meisen sind oft in Hecken und Büschen zu finden. Specht und Kleiber halten sich, artgemäß, eher an Ästen und Baumstämmen auf und Greifvögel sitzen in der Regel hoch oben in der Baumkrone. Eine Amsel sieht man auch meist auf dem Boden oder singend auf einem niedrigeren Ast. Das gleiche gilt für Rotkehlchen und andere Bodenbrüter. Eine Hinweis ist dementsprechend: Was fessen die Vögel und wo finden sie das Futter ihrer Wahl. Ihr merkt schon, man muss sich mit den Tieren beschäftigen.
In Städten mit ausreichender Begrünung gibt es Vögel, die man fast überall antrifft. Tauben, Spatzen, Meisen. Sie findet man in fast jedem Park, dafür seltener in einem Wald. Für Stadtmenschen empfehle ich für den Anfang, den Gang in den nächsten (größeren) Park. In Berlin sind dort eigentlich immer Spatzen, Kohl- und Blaumeisen und weitere Vögel, je nach Jahreszeit, zu finden. Läuft man die Wege einmal ab, findet man meist bereits bei den Vögeln bekannte Futterstellen. Hier hat man es meist besonders leicht.
FeldsperlingFeldsperling in der Tanne. Der erst vom Trupp sitzt auf den anderen Zweigen.
Viele Vögel unterhalten sich eifrig, wenn sie sich ungestört fühlen. Wer kennt nicht das Geschnatter in einer Hecke voller Spatzen oder Kohlmeisen an der Futterstelle. Kommt man Ihnen zu nah, wird es schnell ruhig: Die Vögel verstummen. Die nächste Stufe ist der Warnruf. Besonders der der Amsel ist den meisten wohl bekannt. Wichtig zu wissen ist hier, dass auch andere Vögel auf Warnrufe anderer Arten reagieren. Fängt beispielsweise an einer belebten Futterstelle die Amsel an zu warnen, hört man schnell nur noch Flattergeräusche der fliehenden Vögel. YouTube eignet sich prima, Vogelstimmen kennen zu lernen. Hört Euch einfach mal ein paar Stimmen am Abend an und verinnerlicht diese.
Während ich mich den Tieren nähere, versuche ich mich möglichst langsam und gleichmäßig zu bewegen. Je kleiner der Abstand, desto langsamer die Bewegung. Es sieht bestimmt lustig aus, wenn ich vor einem Strauch in Zeitlupe einen Schritt vor den anderen setze. Auch bei größerem Abstand und mit herunter baumelnder Kamera versuche ich nicht mit meinen Armen hin und her zu schwingen. Sie liegen eng am Körper an. Ein weiterer guter Tipp ist, wenn man dezente Handschuhe trägt. Dies mache ich oft auch im Sommer. Denn helle Haut ist gerade bei Bewegungen sehr auffällig. Es gibt extra Tarnhandschuhe, aber oft reichen schon unterziehhandschuhe aus Baumwolle oder Seide, welche günstig zu bekommen sind.
Du solltest die Kamera beim Annähern bereits am Auge haben. Denn das Hochnehmen ist für die Vögel eine ziemlich beängstigende Bewegung. "Huch, da ist einer nah dran und dann macht der noch so komische Sachen!? ....nichts wie weg", wird sich der eine oder andere Vogel da schon gedacht haben. Ich halte die Kamera daher am Auge im Anschlag und schaue mit beiden Augen ganz leicht über die Kamera. Um durch den Sucher zu schauen, muss ich keine größere Bewegung mehr machen. Den Boden sollte man vorher nach Wurzeln und ähnlichem bereits abgesucht haben, um ein Stolpern zu vermeiden. Ich mache bereits bei jedem Schritt ein paar Bilder und nähere mich stetig an. Und irgendwann kommt man zu dem Punkt, an dem der Vogel denkt "Du-bist-zu-nah-ich-bin-dann-mal-weg".
Vögel zeigen einem meist bereits vor dem Abflug, dass sie einen bemerkt haben. Sie drehen sich dabei meist von der Gefahrenquelle weg. Man selber sieht dann nur noch ihren Rücken. Sie sind dann abflugbereit und können der Situation jederzeit entfliehen. Oft hilft es in einer solchen Situation, stehen zu bleiben. Man muss zwar unter Umständen eine Weile warten, aber dafür bleiben sie und gewöhnen sich an den Eindringling. Oft drehen sie sich dann auch wieder um und widmen sich wieder dem, was Vögel so machen.
Oft fliegen die kleinen Piepmätze weg, wenn man Ihnen zu nahe kommt. Ist man an einer den Vögeln bekannten Futterstelle, kommen sie jedoch meist wieder. Oftmals schauen sie einen dann auch neugierig an und erwarten geradezu Nachschub. Es ist also niemals schlecht, ein paar Körner dabei zu haben. Aber bitte achte darauf, was Du verfütterst. Brot gehört dabei zu den eher ungesunden Vogelsnacks. Hier bietet das Internet gute Ratgeber.
Ist der erste Schreck verflogen, kommen viele Vögel auch neugierig wieder zurück. Ich habe in (m)einem Park zwei Spechte (Buntspecht und Mittelspecht), die sich zu den Vögeln gesellen und schauen, was es so zu Schnabulieren gibt. Wird man von einem Eichelhäher beobachtet, ist es nicht verkehrt, eine Nuss dabei zu haben. Er macht sich durch sein Krächzen meist frühzeitig bemerkbar und beobachtet den merkwürdigen Zweibeiner in seinem Revier. Wirft man dann eine Nuss mit einem gewissen Abstand auf den Boden, während er zu einem schaut, kommt er oft mit ein paar Zwischenstationen näher.
Ich hoffe ich konnte mit diesen Tipps ein wenig helfen. Schreib mir doch einfach Deine Erfahrungen in die Kommentare?! Vielleicht hast Du auch eigene Erfahrungen gemacht oder weitere Tipps? Ich würde mich freuen!
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Immer wenn ich von einer Fotorunde nach Hause komme, importiere ich die Bilder sofort. Das dauert immer eine Weile und ich kann in der Zeit mich ums Auspacken kümmern. Anschließend gehe ich die Bilder bis zu drei mal durch... komplett und ohne Ausnahme:
Runde 1: In der ersten Runde gehe ich Bild für Bild durch und markiere alle Bilder mit den folgenden Eigenschaften zum löschen (LR: Ablehnen): Unscharf oder verwackelt, Auge nicht zu sehen, Schnitt unpassend (Motiv zu sehr am Rand etc.)
Runde 2: In Runde zwei gehe ich die Bilder durch und vergleiche ähnliche Bilder. Man schießt ja dank Serienbild so einige Fotos und so kommt es zwangsläufig zu ähnlichen Bildern. Aber welches ist das Beste der Serie? Da hilft nur vergleichen. Zusätzliche achte ich nochmal auf alle Kriterien der ersten Runde. Außerdem vergebe ich bereits Bewertungen der Bilder. So finde ich später schneller die Highlights vom Tag.
Runde 3: Frühestens am nächsten Tag gehe ich die Bilder nochmals durch und zwar wieder nach gleichen Kriterien wie bei Runde 2. Aber mit dem zeitlichen Abstand (und vermutlich auch mehr emotionalen Abstand) findet man weitere unbrauchbare Bilder, die einem im ersten Moment noch als "okay" bewertet hatte.
Auf dem folgenden Foto sieht man meine Bilder nach einer kurzen Fotorunde durch den Park. Alle mit schwarzer Fahne sind abgelehnt und werden gelöscht. Ein paar Bilder mit Stern sind auch dabei. Diese werde ich später noch bearbeiten. Ein Stern ist für mich erstmal die Markierung zum Bearbeiten. Anschließend bewerte ich es nochmals neu mit zwei oder mehr Sternen und poste es auf meiner Facebook-Seite und auf Instagram.
Ich schmeiße auch viele spektakuläre Bilder weg, wenn sie zum Beispiel unscharf sind. Das muss man hart lernen. Gleiches gilt für Bilder einer Serie. Alle sind sich ähnlich und dementsprechend ähnlich gut. Sie gefallen einem also aber dennoch sollte man nicht alle behalten. Sie sind doch ziemlich ähnlich und das will dann auch keiner sehen. Lieber das Beste heraussuchen.
Speicher kostet Geld! Dieser Gedanke hat mir sehrt geholfen. Denn jedes Bild, dass ich quasi doppelt und dreifach habe kostet Speicher und damit Geld. Vielen wird das erstmal egal sein und nicht drüber weiter nachdenken. Ich musste kürzlich meinen Speicher erweitern und damit auch die Backup-Platten. Das kostet alles: Neue Arbeitsplatte, zwei bleichgroße Platten für das NAS mit dem Backup, nochmal eine gleich große Platte, die ich bei meinen Eltern liegen habe mit ca. einmal monatigem Backup. Das sind dann schonmal vier Platten!
Viel Spaß beim Aussortieren :)
PS: Das ganze kann man natürlich auch nachträglich machen. Ist prima was für schlechtes Wetter und die Wintermonate. Habe mich da auch nochmal verschlankt und so einige schöne Bilder (wieder)gefunden.
Und dann achtete ich mehr auf die unteren Baumstämme: Ich entdecke beim ersten besuchen gleich vier Baumläufer, zwei davon an einem Baum. Ich drehte mich langsam, positionierte das Einbein neu und machte ein paar Bilder. Gleich das erste gefiel mir schon richtig gut. Zum Glück hatte ich vorher schon die Belichtung an die dunklen Lichtverhältnisse angepasst (Für die Datenfans: f4, 1/200, ISO800, M(anuell) natürlich).
Und so machte ich munter meine Bilder. Ich musste immer mal wieder ein paar Schritte gehen, sei es zum nächsten Baum oder den Winkel zum Vogel verändern, damit ich mehr als seinen perfekt getarnten Rücken vor der Rinde sehen konnte. Ich glaube ich habe kein einzigen anderen Vogel an diesem Morgen fotografiert, nur Baumläufer, genauer gesagt Gartenbaumläufer.